Waris Dirie

Die Wüstenblume Waris Dirie, wird am Freitag den 05.07.2024 ihre Kunstausstellung im Rahmen des Om am See Festivals eröffnen. Danach wird sie vor Ort bis Sonntag anwesend sein um an dem OMS Programm persönlich teilzunehmen, was natürlich für das Festival ein große Ehre darstellt. Am 06.07. wird Waris Dirie um 19:00 Uhr vor dem Konzert von Deva Premal & Miten einen Vortrag über ihre Arbeit mit der Desert Flower Foundation halten. Sie hat tausende von Mädchen vor der weiblichen Genitalverstümmelung gerettet und den Bau von Wüstenblumen-Schulen für 1600 Kinder ermöglicht.

Waris Dirie wurde 1965 in der Wüste von Somalia geboren. Mit fünf Jahren erlitt sie das grausame Ritual derweiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Als sie im Alter von 13 Jahren gezwungen wurde, einen Mann zuheiraten, der ihr Großvater hätte sein können, floh sie in Somalias Hauptstadt Mogadischu.
1981 brachte sie ihr Onkel, der somalischer Botschafter war, als Dienstmädchen nach London. Als er nachSomalia zurückbeordert wurde, floh Waris aus der Botschaft. Sie lebte auf den Straßen Londons, hielt sich alsPutzfrau einer Fast-Food-Kette über Wasser.

Mit 18 Jahren änderte sich das Leben von Waris schlagartig. Sie wurde zufällig vom englischen StarfotografenTerence Donovan als Model entdeckt, der sie 1987 zusammen mit der damals noch unbekannten NaomiCampbell für den Pirelli-Kalender ablichtete. Waris erlangte über Nacht internationalen Ruhm und wurde eines der ersten Supermodels. 1987 bekam sie eine Rolle im James-Bond-Film "The Living Daylights". Sieübersiedelte von London nach New York, posierte für weltberühmte Marken wie Revlon, L'Oreal, Chanel oderLevi's und schmückte die Titelseiten aller großen Zeitschriften. 1995 widmete ihr die BBC den Dokumentarfilm "A Nomad in New York" ("Eine Nomadin in New York").

1997, am Höhepunkt ihrer Model-Karriere, wurde sie von Barbara Walters (NBC) und Laura Ziv (MagazinMarie Claire) interviewt. Waris sprach zum ersten Mal über ihr Trauma der Genitalverstümmelung, löstedamit ein weltweites Medienecho und eine Welle des Mitgefühls aus. UN-Generalsekretär Kofi Annanernannte sie zur UN-Sonderbotschafterin gegen FGM. Im Auftrag der Vereinten Nationen reiste sie um dieWelt, traf Staatsoberhäupter, Nobelpreisträger, Hollywood-Stars und gab Hunderte von Interviews.

Ihr erstes Buch "Wüstenblume" (engl. Originaltitel "Desert Flower") erschien 1997. Es wurde ein Bestseller,verkaufte sich 12 Millionen Mal, wurde 2008 erfolgreich verfilmt und in über 50 Länder verkauft. WeitereBücher folgten: "Nomadentochter" (2002), "Schmerzenskinder" (2005), "Brief an meine Mutter" (2007),"Schwarze Frau, weißes Land" (2010) sowie "Safa, die Rettung der kleinen Wüstenblume" (2013). Der Kampfgegen FGM war zu Waris Diries Lebensaufgabe geworden.
Im Jahr 2002 gründete Waris die Desert Flower Foundation in Wien (Österreich). Eine Stiftung, die weltweitgegen FGM kämpft, Spenden sammelt, um betroffenen Frauen und Mädchen zu helfen, und Schulen in Afrikabaut. Aus Waris Diries Lebensgeschichte wurde auch ein Musical. Die Deutschland-Premiere von "Wüstenblume" fand im Oktober 2023 im Deutschen Theater in München statt.

Für ihre unermüdliche Arbeit, ihre Bücher und ihr Engagement für Kinder- und Frauenrechte hat Waris Dirieviele Preise und Auszeichnungen erhalten. Darunter den Deutschen Afrika-Preis der Deutschen Afrika-Stiftung (1999), den Romero-Preis (2004), den World Women's Award (2004, verliehen von MichailGorbatschow), die Ernennung zum Chevalier de la Legion d'Honneur durch Frankreichs StaatspräsidentNicolas Sarkozy (2007), die Ernennung der ersten Frau zur Botschafterin für Frieden und Sicherheit in Afrika(2011) durch die Afrikanische Union, die Goldmedaille der Republik Italien (2012), den Thomas-Dehler-Preis(2013), den Schwarzkopf Million Chances Award (2018) und den Sunhak Peace Prize (2019).

Waris hat seit 2005 die österreichische Staatsbürgerschaft und ist Mutter von zwei Söhnen (Aleeke, Leon).